Freitag, 29. Januar 2010

032 Es fing an mit einem Bus, einem Moench und zwei Bananen

... Wir sassen mal wieder in einem kleinen schnuckeligen Klapperbus und sollten fuer die naechsten 136 km ca. 4,5 Stunden brauchen. Wie sassen fast ganz vorne und hatten eine schoene Sicht auf den Mekong. Nong Khai war unser Ziel. Nach ca. einer halben Stunde stieg ein buddhistischer Moench an einer der unzaehligen Haltestellen zu. Da Moenche insbesondere keine Frauen beruehren duerfen aber auch sonst nicht beruehrt werden duerfen, sitzen sie meist ganz vorne auf dem "Beifahrersitz". So auch dieser Moench, er ging an unserem Platz vorbei und setzte sich direkt vor uns. Noch bevor der Bus wieder losfuhr, fragte er uns auf einem mehr oder weniger verstaendlichen Englisch, wo wir herkaemen, ob wir Hunger haetten und schenkte uns 2 Bananen. Im Laufe der Fahrt kamen wir immer mehr ins Gespraech und nach ca. 2 Stunden lud er uns ein, in seinem Wat (Tempel) zu uebernachten. Wow, natuerlich sagten wir zu. Wir hatten schon im Internet von einigen Leuten gelesen, die sich so etwas organisiert hatten, aber hey, wir wurden eingeladen. Cool.
Wo denn sein Wat waere, fragten wir. Da wo er eingestiegen sei, kam da als Antwort. Shit, wir hatten noch ca. 2 Stunden bis Nong Khai und dann mussten wir die ganzen 4 Stunden wieder zurueckfahren. So langsam schwand unsere Begeisterung. Wir ueberlegten, eine Nacht in Nong Khai zu uebernachten und ihn dann besuchen zu kommen, aber diesen Vorschlag verstand der Moench nicht (wollte es nicht verstehen).
Also fuhren wir die ganzen 4 Stunden mit dem gleichen Klapperbus wieder zureuck. Die Besatzung des Busses wurden schnell unsere Freunde und machten sich ein wenig lustig ueber uns. Wir kamen gegen 19.00Uhr bei seinem Wat an. Klein, bescheiden und einsam lag sein kleiner Tempel auf einem kleinem nebelverhangenem Berg. Die Sonne war bereits untergegangen. Ein Tempel und zwei einfache Huetten lagen vor uns im Dunkeln. Worauf hatten wir uns da eingelassen?
Das ganze Ausmass wurde uns erst bewusst, als wir sahen, was in den Huetten war.
Nichts, kalter Fliesenboden, leicht dreckige Waende und zwei Bambusmatten, sonst nichts.
Das hiess, wir schliefen diese Nacht auf dem Boden.

Also bauten wir unser Moskitonetz auf und aus den restlichen Klamotten die wir mithatten einen Schlafsack, da es schon langsam kalt wurde. Dann war Schlafenszeit. Moenche essen nur Morgens und Mittags und so wurde nicht noch etwas gekocht oder gegessen. Der Moench zog sich zuerueck, um zu beten und zu meditieren, und wir waren allein. Das war aber nicht so schlimm, da unser Moench uns bei der Abfahrt in Nong Khai noch etwas zu essen gekauft hatte, und so konnten wir die kalten Reste noch essen, bevor wir uns nach einer kleinen Katzenwaesche auf den Boden legten.
Es wurde eine lange und kalte Nacht, aber eine riesig tolle Erfahrung. Am naechsten Morgen um Punkt 6 Uhr laeutete der Moench seine Glocke und ging dann runter in das Dorf, um sich essen zu erbetteln (das ist hier ueblich, davon leben die Moenche hier) und bei der Gelegenheit muss er wohl fuer uns eine Fahrgelegenheit organisiert haben, die uns dann wieder nach Nong Khai brachte. Bevor wie abfuhren wurden wir noch von einigen Dorfbewohnern bewundert und herzlich begruesst. Ich denke, wir waren Tagesgespraech Nummer 1.
Ein tolles Abenteuer!!!

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