Donnerstag, 11. Februar 2010

037 Der laotische Moench

Insgesamt laesst sich sagen, dass die Laoten sehr nette, freundliche und aufgeschlossene Menschen sind. Immer wird man angestrahlt, von allen Seiten hoert man ein Sabadi (hallo), kleine Maedchen kommen und fragen "where you go?", und wenn man dann antwortet, freuen sie sich, obwohl sie kein Wort verstehen. Immer wieder bekommen wir Obst geschenkt und alle sind sehr hilfsbereit.
Letztens waren wir in einem der vielen Wats (Tempel - langsam koennen wir sie nicht mehr zaehlen) und dort sass ein junger Moench im Schatten eines Baumes und las. Spaeter stellte sich heraus, er lernte Englisch denn in der darauffolgenden Woche waere ein Examen. Wir guckten so in der Gegend rum, da sprach er uns an - auf sehr gutem Englisch: Hello, don't you want to rest? Take a seat here. So kamen wir ins Gespraech. Nach und nach stellte sich heraus, der junge Moench war 17 Jahre, bereits seit 5 Jahren Moench und so richtig gluecklich wirkte er nicht. Er erzaehlte uns, dass er aus einem Dorf im Norden Laos komme und als er zum Kloster kam, kein Wort laotisch sprechen konnte. Denn im Norden gibt es viele kleine Staemme mit ihren jeweiligen Sprachen - Dialekten, die mehr dem chinesischen aehneln als dem laotischen. Er sagte, dass es eine sehr schwere Zeit fuer ihn gewesen sei. Joerg fragte, ob er denn jetzt gluecklich sei. Die Antwort kam sehr zoegerlich, er sehe seine Familie kaum, die Regeln im Kloster waeren sehr strikt und er waere sehr einsam. Armer Kerl!

1 Kommentar:

  1. Hallo Julia und hallo Jörg,
    lese grade mit einer Kollegin Euren letzten Eintrag, klingt toll und tatsächlich wie ein kleines Paradies!
    Der Winter zeigt hier endlich auch mal, dass nicht nur Schnee schön ist. Es ist sonnig und knackig kalt. Ich glaube, bald kommt der Frühlich :-)

    Liebe Grüße
    Linda

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